Centre de convalescence Emile Mayrisch
Das Château de Colpach wurde 1917 von Emile Mayrisch und seiner Frau erworben. 1947, nach dem Tod von Aline Mayrisch – der Frau des Industriellen und ehemaligen Arbed-Präsidenten – erbte das luxemburgische rote Kreuz, den Prachtbau mit dem Auftrag, diesen für gesundheitsbezogene und/oder soziale Projekte zu nutzen. Dazu soll der Patient zu einem Akteur in seinem eigenen Genesungsprozess werden. „Das Zentrum in Colpach betrachtet die Menschen in ihrer Ganzheit“, wurde betont. Insofern war es die Aufgabe der Planung, ein Gebäude zu entwerfen, in dem Menschen nach einem Unfall oder einer Krankheit mit Hilfe des Pflegepersonals wieder lernen, ihr Leben und den Alltag möglichst selbstständig zu bewältigen. Der bestehende Gebäudekomplex, eine gewachsene Struktur aus mehreren Bauteilen, entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen, die an eine Pflegeanstalt für kranke Menschen gestellt werden. Das Schloss, das dem Projekt den Namen gibt, bleibt Mittelpunkt der Anlage und soll auch weiterhin von Patienten und Besuchern genutzt werden. Der historische Bereich des Schlosses wird in seiner Form und Funktion erhalten, lediglich in den zum Neubau orientierten Räumen werden größere Restaurierungsarbeiten und Nutzungsänderungen durchgeführt, um das Schloss in das neue Konzept einzubinden. Der Neubau besteht aus einem langen, im Grundriss geschwungenen Kamm mit drei kompakten Flügeln, die sich zum Bach hin orientieren. Der neue Haupteingang der Einrichtung führt über eine große Halle, die zum Aufenthalt einlädt, in die öffentlichen Bereiche und die historischen Räume des Schlosses. Im Erdgeschoss befinden sich neben den Aufenthaltsräumen die Räume für Therapie und Behandlung. Alle Räume haben eine großzügige Verglasung und ermöglichen den direkten Zugang in den Park. In den Obergeschossen sind die Pflegezimmer untergebracht. Insgesamt befinden sich im Neubau 100 Einbettzimmer, die in einem hohen behindertenfreundlichen Standard eingerichtet sind. Das Schloss wird im Erdgeschoss weiterhin verschiedene Aufenthaltsbereiche bieten. Im Obergeschoss werden zwei Wohneinheiten eingerichtet, die den Patienten mit ihren Angehörigen ermöglichen, vor ihrer Entlassung ein selbständiges Wohnen zu proben. Die Verwaltung wird in den Räumen des Dachgeschosses untergebracht. Der Haupteingang des Schlosses wird in seiner historischen Form wiederhergestellt, soll aber nur als interner Zugang oder für repräsentative Veranstaltungen oder Besucher genutzt werden.