Centre Mère-Enfant, CHL
Mit dem Ziel, die bestehende Kannerklinik durch eine neue Entbindungsklinik zu erweitern, wurde auf dem Gelände des Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) ein neues Kompetenzzentrum für Mutter und Kind geschaffen.
An kaum einem anderen Ort werden so viele freudige Erwartungen gesetzt wie in einer Entbindungsklinik. Zwischen dem dringenden Kinderwunsch, der hoffnungsvollen Vorbereitung auf die Geburt und der Früherkennung gynäkologischer Probleme steht das Mutter-Kind-Zentrum des CHL für einen neuen, modernen Ansatz im Krankenhausbereich. Die neuartige Vision, die den Menschen und ihren Träumen Raum gibt, ohne Zugeständnisse an Hygiene und medizinischen Fortschritt zu machen, zieht sich durch alle Bereiche des Gebäudes. Das Gebäude wurde als T-förmiger Baukörper konzipiert, der im 1. und 2. Stock mit der bestehenden Kinderstation und im Untergeschoss mit dem Logistiktunnel des CHL verbunden ist. Die Anbindung an die Kinderklinik bietet den Vorteil eines direkten Zugangs zur Neonatologie Abteilung auf gleicher Ebene. Auch eine Abteilung für künstliche Befruchtung wurde im neuen Gebäude geplant. In den letzten beiden Stockwerken befinden sich die beiden Pflegeebenen, das 5. Stockwerk ist ein erhöhtes Technikzentrum. Das Gebäude erfüllt die Anforderungen des Niedrigenergiestandards. Im Untergeschoss befinden sich außerdem Technik-, Lager- und Logistikräume sowie eine Tiefgarage. Im Erdgeschoss befinden sich die gynäkologische Ambulanz und eine Abteilung für Senologie sowie die allgemeinen Verwaltungsräume. Im Obergeschoss sind die Sprechzimmer, die Geburtsvorbereitung und die Mutter-Kind-Betreuung mit zwei Kaiserschnittoperationen und einem kleinen AW-Bereich untergebracht. Ein heller Vorplatz führt zum Haupteingang des goldschimmernden Mutter-Kind-Zentrums. Die Außenhaut schimmert prächtig im Sonnenlicht, ihr Licht- und Schattenmuster, das durch die vor- und rückwärtigen Kästen der Fassade erzeugt wird, hebt sich eindrucksvoll vom Grün der Bepflanzung ab. Ein rot-goldener Film auf den schmaleren Fenstern belebt die Fassade nach außen und wirft ein schimmerndes rosa Licht nach innen. Vor dem Haupteingang bietet ein kühnes dreieckiges Vordach Schutz, bevor der Besucher die Eingangshalle betritt. Im Inneren führen ein dezentes Weiß, Holz und gedämpfte Rottöne die Sinne zum Wesentlichen zurück. Glas ist ein weiteres Gestaltungselement, das in die Innenarchitektur integriert wurde und mit seiner Transparenz und Leichtigkeit ein ideales Pendant zu den Holz- und Kunstlederelementen bildet. Viel Licht, breite, weiß gestrichene Korridore und rote Akzente, die dem Gebäude eine zurückhaltende Eleganz verleihen, ziehen sich durch das gesamte Gebäude und verleihen ihm einen freundlichen Eindruck. Das Herzstück des Mutter-Kind-Zentrums befindet sich im zweiten Stock: Hier befindet sich die Geburtshilfe- und Entbindungsabteilung, die über eine überdachte Fußgängerbrücke mit der Abteilung für Früh- und Neugeborene (Neonatologie) der Kinderklinik verbunden ist. An die Entbindungsstation schließen sich Operationssäle und eine Mutter-Intensivstation an.
Seit seiner Eröffnung im Jahr 2015 hat das Mutter-Kind-Zentrum bewiesen, dass es den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird. Es trägt der veränderten gesellschaftlichen Wahrnehmung der Bedeutung der Geburt und dem damit verbundenen Wunsch nach De-Technologisierung des ersten Kontakts des neuen Menschen mit der Welt Rechnung und stellt damit ein zukunftsweisendes Konzept dar, das Besucher, Patienten und Personal gleichermaßen überzeugt. Die Vermeidung von Medikationsfehlern hat Priorität, daher tragen Innovation und Automatisierung zu diesem Ziel bei. Die Krankenhausabteilungen der neuen Entbindungsstation sind mit “sicheren” Schränken zur Aufbewahrung und Ausgabe von Medikamenten ausgestattet. Diese Werkzeuge garantieren eine dezentrale individuelle und namentliche Ausgabe, indem sie den Zugang und die Schritte bei der Lagerung und Ausgabe von Medikamenten sichern und verfolgen.